"Kuchen essen für Sri Lanka"

01. November 2006

Schüler wurden über den Erfolg ihrer Benefizaktion informiert

tl_files/nagel_stiftung/bilder/2006Nov_Benefizaktion1.jpg„Wo ist unser Kuchengeld“, fragten sich die Allersberger Schüler. Fürstin Katharina von Wrede und Anton Nagel, flankiert von Initiatorin Maria Treiber und Konrektor Dieter Rieß, gaben Auskunft Foto: Privat.

ALLERSBERG (aar) – Mittwoch ist Kuchentag in der Grundschule Allersberg. Seit mehr als zwei Jahren können sich die Schulkinder an diesem Wochentag in der Pause selbst gebackene Rührkuchen und Mufins schmecken lassen und auf diese Weise den Tsunami-Opfern in Sri Lanka helfen. Der Erlös aus dem Kuchenverkauf geht nämlich komplett an ein Hilfsprojekt, das von Katharina Fürstin von Wrede und Anton Nagel auf den Weg gebracht worden ist. Gestern berichteten die beiden Initiatoren den Allersberger Grundschülern, wofür deren Geld ganz konkret verwendet wurde.

3166,69 Euro kamen in den Schuljahren 2004/2005 und 2005/2006 durch die von den Eltern gebackenen Kuchen zusammen, womit in dem Inselstaat im Indischen Ozean schon allerhand auf die Beine gestellt werden kann. 16 Euro reichen, um ein Kind einen Monat lang mit allem Nötigem – Nahrung, Kleidung und Schulsachen – zu versorgen, und für rund 13 000 Euro konnten die Arbeiter in dem Küstendorf Tissamaharama den Rohbau für eine Vorschule aus dem Boden stämpfen, in der künftig 80 Kinder betreut werden sollen.

Damit ei diesem Hilfsprojekt nicht ein Großteil des gestifteten Geldes für die Verwaltung verwendet wird oder in Sri Lanka in irgendwelchen dunklen Kanälen versickert, kümmert sich Katharina Fürstin von Wrede persönlich um jedes organisatorische Detail. Aktiv geworden ist sie unter anderem, weil ein Nefe von ihr mit einer Sri-Lankerin verheiratet ist und sie so das dortige Leid nach der Flutkatastrophe direkt mitbekommen hat.

Viele Kinder in Tissamaharama seien Waisen, weil ihre Eltern von der Monsterwelle getötet wurden, berichtete Katharina von Wrede den in diesem Moment mucksmäuschenstillen Allersberger Schulkindern. Viele Männer seien gerade auf dem Meer zum Fischen gewesen, als der Tsunami alles unter sich begrub.

Die Kinder in Tissamaharama hätten laut der Fürstin denn auch ein sehr zwiespältiges Verhältnis zur Natur, nachdem sie die zerstörerische Gewalt des Wassers kennen gelernt hatten. Deshalb soll ihnen ein Lehrgarten rund um die neu errichtete Vorschule mit selbst gezogenem Obst und Gemüse die schönen Seiten der Natur nahe bringen. Das Schulgebäude, das zum Großteil aus den Steinen zerstörter Häuser errichtet wurde, ist seit kurzem fertig, jetzt geht es an den Innenausbau.

Katharina von Wrede erkundigt sich jeden Tag per E-Mail oder Telefon nach den Fortschritten, und bei ihrem tl_files/nagel_stiftung/bilder/2006Nov_Benefizaktion2.jpgBesuch in Allersberg zeigte sie Fotos aus Tissamaharama. Im Februar wird sie außerdem nach Sri Lanka fliegen („dabei hasse ich fliegen“), um sich persönlich ein Bild von den Erfolgen der Hilfsaktion zu machen.

Ihren Dank richteten die Fürstin von Wrede und Anton Nagel nicht nur an die Kinder und die kuchenbackenden Eltern, sondern auch an Maria Treiber, die diese Benefizaktion in der Allersberger Grundschule initiiert hatte. Zuerst hatte nur die Klasse der Allersberger Lehrerin das Kuchen backen und verkaufen übernommen, doch schnell machte die komplette Schule dabei mit.

Anton Nagel appellierte schließlich an die Kinder, nicht in ihrem Engagement nachzulassen. „Es macht Spaß zu helfen“, sagte der in vielen karitativen Projekten aktive Rother Geschäftsmann, der auch schon die Allersberger Grundschule unterstützt hat. So dankte ihm Konrektor Dieter Rieß für eine großzügige Geldspende, mit der eine Lautsprecheranlage und Scheinwerfer für die Bühne in der Schulaula angeschafft wurden.

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