"Hilfe für Waisen auf dem direkten Weg Überschrift"

01. Januar 2005

Hilfsaktionen für die Opfer des verheerenden Seebebens vor den Küsten Südostasiens

tl_files/nagel_stiftung/bilder/2005Jan_WredeNagel.jpgAuch in der Region reißt die Kette von Hilfsaktionen für die Opfer des verheerenden Seebebens vor den Küsten Südostasiens nicht ab. Gestern stellten Katharina Fürstin von Wrede (Schloss Sandsee) und Anton Nagel (Roth) ein Projekt vor, um an der Südküste von Sri Lanka den hilflosesten Opfern des Tsunami, den Waisenkindern, ein langfristiges Zuhause zu sichern. Gleichzeitig soll für Krankenhaus und Schule von Hambantota, einen Ort, den die Flut fast völlig zerstörte, schnelle Hilfe geleistet werden. Familiäre Bande von Fürstin von Wrede nach Sri Lanka gewährleisten, dass alle auf das Spendenkonto der Anton-Nagel-Stiftung eingehenden Beträge zu 100 Prozent für den Aufbau und Unterhalt des Waisenhauses beziehungsweise für die Patenschaften mit Kindern verwendet werden.

„Helfen zu können, macht glücklich", sagt Anton Nagel. Katharina Fürstin von Wrede wiederum sieht es in ihrer gesellschaftlichen Position als eine Verpflichtung, Hilfe zu leisten. Beiden liegt vor allem das Schicksal schutzbedürftiger Kinder am Herzen. Aus einem Gedankenaustausch am Rande der Einweihung des Mammobils Ende vergangenen Jahres entwickelt sich jetzt ein gemeinsames Projekt. Weil die Frau ihres Neffen aus Sri Lanka stammt, erfuhr Fürstin von Wrede über deren Vater, der in Hambantota das Krankenhaus leitet, und die im Landesinneren als Lehrerin tätige Schwester noch intensiver als es Fernsehbilder vermitteln konnten, welches Leid die Flutwelle an den Küsten Südostasiens anrichtete. 50 000 Menschen hat die Katastrophe allein in Sri Lanka das Leben gekostet. Unzählige Kinder haben Eltern und Zuhause verloren.

Schullehrerin Enoka hat in einem Schreiben vorgeschlagen, Kinder zu fördern, bis deren schulische Ausbildung abgeschlossen ist. Die Lehrerin, die ihren Vater regelmäßig in Hambantota besucht, wolle einen sehr engen Kontakt zu den Kindern halten. Spendengelder, die über die als gemeinnützig und wohltätig anerkannte Anton Nagel Stiftung direkt auf die Bank in Hambantota fließen werden, sollen neben den Patenschaften für Waisenkinder dringende Anschaffungen für Krankenhaus und Schule ermöglichen. Hauptanliegen aber ist der Bau eines Waisenhauses für 100 Kinder. Mit rund 10 000 Euro ließe sich der Hausbau realisieren, erklärte Anton Nagel. Um Kinder langfristig fördern zu können, würden über einen längeren Zeitraum Spenden benötigt, ergänzte der Mit-Initiator. Ein Grundstock ist bereits vorhanden. Mitarbeiter des Versicherungsbüros spendeten 1100 Euro. Anton Nagel verdoppelte spontan die Summe. Katharina Fürstin von Wrede, die sich im Sommer im Rahmen einer Geschäftsreise vor Ort ein Bild machen will, wird sich ebenfalls finanziell engagieren.

Für das Projekt werben wollen neben Bürgermeister Richard Erdmann auch Stadtpfarrer Peter Goertz und Peter Schaefer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Dienstleistungszentrum (DLZ.). Letzterer will eine Internet-Präsentation erstellen, mit der sich die Fortschritte des Projektes verfolgen lassen. Ein Punkt, der Pfarrer Goertz sehr zusagt. Dass nicht nur größere Summen, sondern jeder Euro eine wertvolle Hilfe sei, verdeutlichten die Initiatoren an einem Beispiel. Schon mit 15 Euro lasse sich der Lebensunterhalt eines Kindes für einen ganzen Monat bestreiten.


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